Aussie Open

Aussie Open Tag 1

Simon, Greg und ich treffen uns wie jeden Morgen um 6 Uhr am Strand, machen ein wenig entspanntes Workout und gehen dann im Indischen Ozean schwimmen. Das tut einfach nur gut. Tatsächlich so gut, dass ich das ab jetzt eigentlich immer machen möchte.

Die Fahrt nach Mundaring dauert einen knappe Stunde, der sehr sympathische Turnierdirektor Robert Kyle und PDGA-Official Mike Downes geben nach einem kurzen Players-Meeting die Scorecards aus, das Turnier geht los.
Alle Gruppen starten an den ersten zwei Tagen im Shotgun-Modus.

Ich spiele mit meinem Kumpel John Cloutier aus Texas, Andrew Burbee aus NorCal und Randy Strohan aus Vancouver. Die Gruppierung ist angenehm und der Kurs macht richtig Spass. Nach fünf Bahnen wird das Turnier wegen eines Mega-Gewitters – vorher ist lockere anderthalb Monate überhaupt kein Tropfen vom an sich sonst generell blauen Himmel gefallen – erstmal für knappe zweieinhalb Stunden unterbrochen. Es schüttet und hagelt wie aus Fässern. Die Temperatur fällt auf gefühlt frische knappe 30 Grad. Sobald die Sonne wieder brutzelt verdampft das Regenwasser wie in einem Kochtopf und wir werden einfach gleich mitgedämpft. Broccoli-Style. Nach dem Break finde ich einige OBs, an die ich vorher noch nicht einmal gedacht habe und lande zusammen mit Greg M und Pete J auf dem geteilten vierten Platz.

Aussie Open Tag 2

Freitag bin ich in der zweiten Gruppe mit den sehr netten und unglaublich schnell spielenden Speed-Golfern Pete Johnson (Massachusetts), Simo Väisänen (Finnland) und Scott Caesar (South Dakota). Es ist echt irre, kaum ist eine Scheibe gelandet hat der nächste tatsächlich schon geworfen, Drives, Approaches oder Putts, es ist völlig egal. Die Jungs werfen fast im Sekundentakt. Craaaaazy.

Aussie Open Tag 3

Ab Samstag wird im Golf-Modus gespielt. Simon Feasey, Greg Marter, John Cloutier und myself sind in der ersten Gruppe, um 10 Uhr starten wir auf der Panorama-Bahn 1. Knappe 250 Meter lang, vielleicht etwa 25 Meter Downhill, OBs rechts und links, sowie ein Ballgolf-Grün bzw -Braun und natürlich auch um den Korb selbst herum und dazu weht ein richtig starker, böiger, manchmal auch seitlich die Richtung wechselnder Gegenwind. Hollabolla.
Was für eine krasse Bahn zum Starten.
Bahn 2 ist mit 200 Metern etwas kürzer, hier geht es erst bergab, dann wieder hoch und zwischen ca 120 und 140 Metern Distanz vom Tee teilt ein weiteres, zusätzliches OB den Fairway horizontal in der Mitte. Rechts und links ist sowieso Out-ouf-Bounds.
Bahn 3 kommt danach mit 115 Meter Uphill und einem weiteren Ballgolf-Green-Ob fast einfach daher.
Bahn 4 ist ebenfalls ein echter Killer, wie im Prinzip fast alle anderen Pole-Holes auch. Man muss ständig konzentriert sein, kleine Unachtsamkeiten lassen die magischen Plastikscheiben meist ausserhalb des Fairways landen und werden schnell mit einem oder auch zwei bis drei Strokes bestraft.
Der Parcours ist wirklich große Klasse.

John kegelt sich mit ein paar 3-Putting-Sessions in die zweite Gruppe und Sonntag schliesst Simo in die erste Gruppe auf.

Aussie Open Tag 4

Simon Feasey hat zu Beginn der letzten Runde 10 Würfe Vorsprung und gibt auf den ersten Bahnen gleich mal lockere vier, fünf Zähler ab. Es wird wieder richtig spannend.
Vier Tage Hardcore-Discgolf fordern ihren Tribut und alle leisten sich ab und an krasse Fehler, auf den Bahnen 9, 10, 11 und 14 will mir einfach kein Par mehr gelingen. Whatever.
Ich finde meinen Fokus doch noch wieder und hole mir mit einem schicken Birdie auf der 375 Meter langen Par 5 Bahn Nummer 16 die Tee-Box zurück.

Auch Simon findet seine Konzentration trotz einiger Fehler hier und da wieder und kann seinen Vorsprung letztendlich sogar auf 11 Zähler ausbauen und gewinnt stilvoll die Masters-Division.
Congrats bro!

Ich lande vor Simo und Greg, die sich den dritten Platz teilen auf Numero 2 und fühle mich einfach nur prima. Yeah.

In der Open Division rocken Simon Lizotte und Paul McBeth so richtig. Ricky Wysocki, Nate Doss und David Feldberg werfen teilweise auch einfach nur wie von einem anderen Planeten.

Der amtierende dreimalige Weltmeister McBeth gewinnt das Turnier mit sechs Würfen Vorsprung vor Simon, Ricky, Nate und Dave.
So richtig überrascht ist niemand. Der Typ ist wirklich eine Maschine.

Bei den Damen holt sich Valarie Jenkins mit grossem Abstand den Titel vor Jennifer Allen, Christine Hellstern und Tiia-Maria Tiistola.

Das Turnier wird mit einer phatten Präsentation, Siegerehrung und einer weiteren Zeremonie der Aborigines feierlich beendet. Die Trophäen sind fantastisch – wunderbar bemalte Didgeridoos für die Sieger und irgendwie noch coolere (und im Reisegepäck schön platzsparende) Boomerangs für die Zweitplatzierten. Boom Boom Boomerang. Yeah!

Danach findet eine lustige Lawn Bowl Session mit den entspannten Senioren des Mundaring Sport Clubs statt. Ein echt cooles Zusatz-Event, alle sind begeistert und ich bin mir ziemlich sicher, dass bei den Aussie Open 2017 nachmittags Lawn Bowl zum Programm gehören wird.

Das Turnier ist wirklich grossartig und kann sich ganz locker mit anderen Disc-Golf-Mega-Veranstaltungen messen und braucht keinerlei Vergleich zu scheuen. Die Organisation ist 1a, wirklich an alles wurde gedacht. Top-Catering beim Turnier, Bus-Transport, tolle Preise und -Gelder, lockere Treffen und Dinner abends, eine entspannt angenehme Atmosphäre allgemein und natürlich Beach-Frisbee am endlosen weissen Sandstrand des Indischen Ozeans.

Alle Daumen hoch für die Organisatoren Chris Finn, Robert Kyle, Andrew Ferguson, Mike Downs und die zig Volunteers.
Thanks so much for having us.

Dieser Beitrag wurde unter Aussie Open 2015, Australia, Disc Golf, Frisbee, Oceania, Perth, Western Australia abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Aussie Open

  1. Schmoove sagt:

    Wish I was there!

  2. Armando sagt:

    Sabine sagt: Dein Land ist stolz auf Dich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert