Mossman, Cape Tribulation, Yungaburra

Mossman liegt ca 15 km nördlich von Port Douglas, was ca 60 km nördlich von Cairns am Ufer eingeschlafen ist.
Alles ist irgendwie very British und immer leicht kolonial bzw ganz schön hintendran, in so ziemlich jeder Beziehung. Dafür ist die Natur einfach grossartig.
Mossman Gorge ist eine schicke Schlucht im Regenwald, der Mossman River fliesst mit relativ starker Strömung durch haufenweise abgeschliffene Felsen. Das Schwimmen darin ist super erfrischend, ein echt wohltuender Kontrast zu der krassen Hitze und der unglaublichen Luftfeuchtigkeit.

Ich übernachte in Wonga Beach, es regnet die ganze Nacht durch, hmmm ist es Regen oder die Sintflut? Whatever.

Am nächsten Morgen geht es ab über die Fähre in den Daintree National Park in Richtung Cape Tribulation.
Der Ort ist überhaupt gar nicht so trübsalhaft wie sein Name, Captain Cook muss echt angefressen gewesen sein, als er sein Schiff hier auf ein Riff gesetzt hat. Sogar so sehr, dass er trotz leckem Rumpf hier nicht landen wollte oder konnte, sondern sich und seine Crew noch 100 km weiter nördlich in dem natürlich nach ihm benannten Cooktown hat stranden lassen um den Kahn zu reparieren.

Die Gegend ist super, der Regenwald reicht bis an den Strand, teilweise sogar ins Meer hinein. So schön die leeren Strände auch sind, man kann von November bis Mai nicht ins Wasser, alles ist voller giftiger Quallen, arrrh! Dafür kann man in den klaren Flüssen baden, bloss nicht zu nah an der Mündung, da ist alles voller Salzwasserkrokodile die echt keinen Spass, sich dafür aber super aufs Abtrennen von Gliedmassen verstehen.

Die Temperaturen liegen auch nachts bei knapp über 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit weiter bei 100%. Alles ist nass, es regnet täglich mehrfach, Duschen oder Baden hilft nur kurzzeitig, danach ist alles wieder wie vorher – einfach klebrig. Der Regenwald ist saftigst grün, stachlig und ziemlich giftig. Ich sehe Schlangen und Spinnen, Krokodile, zwei Känguruhs, Schmetterlinge, verschiedenste Vögel und massiv viele Insekten, die meisten wollen mich stechen. Erfolgreich sind sie dabei auch noch.

7 Km nördlich von Cape Trib ist die Strasse nur noch von 4WDs befahrbar, ich wate durch den Emergen Creek und laufe vielleicht 3, 4 km und bin fertig. Ich trampe weiter bis Wujal Wujal, eine Aboriginal Community und bleibe dort erst mal für drei Stunden stecken. It´s hot and ultra humid, jeder Kilometer in Richtung Norden macht alles noch anstrengender. Zum Glück nimmt mich eine dänische Familie wieder mit zurück nach Cape Trib.

Überhaupt ist die gesamte Gegend immer noch ein schwarzes Funkloch – keine Mobiltelefone, kein TV oder UKW.
Ich hatte schon fast vergessen wie sowas ist.

Als am dritten Tag fast nur noch Deutsche in der Gegend sind, darunter eine unglaubliche Familie aus Baden-Württemberg, ist die Zeit zum Aufbruch urplötzlich gekommen.

Ich fahre über die Development Road durch die Tablelands durch Mount Molloy über Mareeba bis nach Davies Creek Falls und kühle mich in aufgestauten Pools etwas ab. Dort lerne ich Willy kennen, der mir die alten Werkstätten seiner Vorfahren zeigt, wo sie Steinäxte und Messer herstellten.

Ich fahre zurück nach Mareeba und über Atherton nach Yungaburra und komme im Garten der wunderbaren Backpackers Lodge „On the Wallaby“ unter, ein echt angenehmer Laden, die Leute sind superfreundlich und kochen gutes Essen, eigentlich mein erstes wirklich gesundes Essen seit Japan. Yungaburra ist aufgeräumt und verschlafen, abends stolpere ich durch Zufall ins Gemeindezentrum, dort ist gerade Tanzabend, David Lynch hätte seine Freude daran gehabt, was für eine Freakshow.

Tanzabend im Gemeindezentrum

Ich gehe am nächsten Tag auf Platypus-Spotting-Tour und nach einiger Mühe bekomme ich das seltene Schnabeltier unter ungünstigen Lichtverhältnissen tatsächlich vor die Kamera. Der Crater Lake Ntl Park ist auch schick, der See erfrischend kühl, ich mache danach noch eine schicke Kanutour durch den neben Yungaburra liegenden Lake Tinaroo.

Es regnet weiterhin jeden Tag mehrfach kurzzeitig und superheftig…it´s the Rainforest, mate.

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4 Antworten zu Mossman, Cape Tribulation, Yungaburra

  1. lostinrapture sagt:

    frisch verliebt ins schnabeltier! bittebittebitte souvenirs einkaufen *bettel* schnabeltier in schüttelkugel? schnabeltier in plexiglas? schnabeltier pillendose…? take the lot mate! ^.^

  2. rabäääh sagt:

    hell, no. nichma ne klitzekleine schnabeltier-schnabeltasse?
    (superboyfindetdocheigentlichallestotalerermunterungsstups)

    und ich hoffe, dass das mit dem aspik tatsächlich ein scherz ist und ich fürchte, dass das mit dem aspik tatsächlich KEIN scherz ist….?

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