Melbourne Disc Golf Club 1st Summer/Fall League Day

Der Melbourne Disc Golf Club veranstaltet am 16.1. im Price Park den ersten Spieltag der Sommer und Herbst Liga, ich hatte per E-Mail angefragt, wie es denn so aussehe…und wurde von Greg, Oli, Paul, Chris, Fergie und Drew sofort und herzlich eingeladen. Der temporäre Kurs besteht aus 18 Bahnen, es sind neun mobile Körbe mit jeweils zwei Tee-Offs.
Wir spielen in wunderbarem Sonnenschein bei leichter Brise zwei schicke und entspannte Runden, die Clubmitglieder sind supernett, zwei von ihnen — Paul und Fergie — haben eine Zeit lang in Berlin gewohnt und in Potsdam Disc Golf gezockt, es stellt sich natürlich heraus, dass wir eine Menge an gemeinsamen Bekannten und Freunden haben, es ist klasse.
Auf einem Ast beim Tee-Off zu Bahn 14 döst ein Exemplar des seltenen Tawny Frogmouth, den man bloss bitte nicht mit einer Eule verwechseln soll, sie sehen für Stadtmenschen zwar fast identisch aus, sind für Ornithologen aber natürlich so verschieden wie Fisch und Fahrrad.

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Whittlesea Disc Golf Course

Der Whittlesea Disc Golf Course liegt ungefähr eine Stunde nördlich von Melbourne auf dem offiziellen Golfplatz des Whittlesea Golf Clubs, kostet 10 $ Greenfee, geforderter Dresscode ist neat casual. Der Kurs ist dafür aber dementsprechend gepflegt, frisch gemähter Rasen, Einhalmsichel gezupfte Greens, die Körbe stehen jedoch natürlich meist zwischen Bäumen und nicht auf den Greens selbst, auch die Tee-Offs weden nicht geteilt.
Trotzdem kümmert sich der Greenkeeper auch ein klein wenig um den Disc Golf Kurs und erklärt mir, wo die Tees und die Körbe sind. Von den neun Bahnen sind tatsächlich nur drei Par 3, zwei sind Par 5, der Rest Par 4, ein super Platz zum lange Teile ziehen.
Es ist richtig heiss und trocken, am frühen Abend erscheint dann noch eine Gruppe Känguruhs und beobachtet mich mit leicht desinteressierten Blicken beim Putten um dann noch cooler davonzuspringen. Ich zocke zwei Runden und spiele -5 und -2, tralala!

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Melbourne, St. Kilda, Fitzroy und South Yarra

Es hatte abends natürlich angefangen zu regnen, es hat mich auch nicht besonders überrascht, dass es gleich mal 40 Stunden ziemlich heftiger Regen waren 🙂 Zwischendrin habe ich mal kurz das Hostel gewechselt, ein Dormbed für eine Nacht für 35 $ in Fitzroy, wegen den Australian Open gibt es fast keine Zimmer mehr, ausserdem stecken noch viele fest, deren Reiseziel das überflutete Queensland oder der Norden von New South Wales war.
Freitag hört der Regen um die Mittagszeit auf und es wird schlagartig schön in Melbourne, klasse. Ich finde ein anderes Zimmer in der Nähe der Chapel Street in South Yarra und sehe mir ein bisschen die Stadt an, St. Kilda samt Strand und Fitzroy sind prima, auch das Stadtzentrum hat korrekte Ecken.
Überhaupt gibt es viel Grün, ausser den Wolkenkratzern im Central Business District ist alles eher zwei- bis dreistöckig, die Altbauten sind zum Teil wirklich schöne Häuser mit grossen Balkonen im viktorianischen Stil. Ein Grossteil des Lebens findet draussen statt, das Klima ist sehr angenehm, kaum Luftfeuchtigkeit und eine leichte Brise bei 27 Grad, oh yeah.

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Sydney Beaches, Sintflut in Queensland

Sydney hat mehrere Stadtstrände, der bekannteste ist Bondi Beach. Bei gutem Wetter der Poserstrand schlechthin, aber das gibts ja zur Zeit nicht, dementsprechend leer bzw angenehm ist der Strand selbst, die Strasse dahinter ist allerdings gespickt mit Tourifallen. Ein bisschen südlich davon ist Tamarama, viel kleiner, bestimmt nicht schlecht, aber leider gesperrt. Ich fahre durch den Tunnel in den nördlichen Teil von Sydney nach Manly Beach, hier soll das Surfen ganz okay sein. Dummerweise findet heute eine Blue Bottle Invasion statt, die Dinger sind bei uns als Portugiesische Galeeren bekannt und supergiftig, arrrh! Später erfahre ich, dass ca 600 Leute allein in Manly Beach nach dem Schwimmen ärztlich behandelt werden mussten.
A propos Tunnel, da fällt natürlich Maut an, ich kann bloss keine Tollbooth finden. Natürlich läuft das mittlerweile elektronisch, Kameras filmen die Nummernschilder, ein Datenbankabgleich erfasst ob das Fahrzeug für E-Toll registriert ist und bucht die Maut vom Konto ab, oder eben nicht. Wenn man sich nicht innerhalb von zwei Tagen im nachhinein registriert, wird es wirklich teuer. Brave new world.

Mittlerweile werden die Nachrichten zur Überschwemmung in Queensland immer horrormässiger, jetzt ist der Süden des Bundesstaats dran, Toowoomba ist von einem sogenannten „inland tsunami“ überrollt worden, Ipswitch und Brisbane bereiten sich darauf vor überschwemmt zu werden, unter anderem musste das Commercial District in Brisbane gesperrt werden, ungefähr 20000 Haushalte liegen in der direkten Gefahrenzone und müssen evakuiert werden, der Strom wurde in ca 70000 Haushalten vorsorglich abgeschaltet.
Die Behörden warnen die Einwohner, ihre Häuser nur im Notfall zu verlassen, für Hamsterkäufe sei es jetzt sowieso schon zu spät, die Supermärkte sind fast leergekauft. Als ich vor einer guten Woche dort war, hingen überall noch die Hinweisschilder, dass man bitte Wasser sparen solle, die Reservoirs seien beinahe leer. Krass.
Überall wo ich war ist jetzt komplett Land unter, auch in New South Wales ist die Gegend südlich von Byron Bay betroffen, der Pacific Highway ist gesperrt, einige Städte sind komplett von der Aussenwelt abgeschnitten und müssen per Helikopter versorgt oder evakuiert werden. Hmmm…falls dieses Wetter auch nur irgendwie mit mir zusammenhängen sollte, kann sich Sydney schon mal auf was gefasst machen.
Ich verbringe den Dienstag abend in Sydneys Newtown und starte am Mittwoch in Richtung Melbourne. Unterwegs regnet es wie verrückt, im Radio wird vor nächtlichen Flash Floods im Norden von Victoria gewarnt, ich beschliesse dort nicht zu Campen sondern fahre einfach durch und komme knappe 1000 km später in Melbourne an, finde nachdem ich andere Hostels gecheckt habe das auch fast komplett ausgebuchte und leicht abgeranzte Oslo Hotel und schlafe trotz Insektengetier friedlich und fest.

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Sydney Olympic Park Disc Golf Course

Im Sydney Olympic Park ist in Newington Armory der seit 2007 existierende supersaubere örtliche Disc Golf Kurs. Matt hat mir in Brisbane Lukes Nummer gegeben, er ist der Course Pro, wir verabreden uns für Sonntag. Der Kurs ist nur am Wochenende geöffnet, fast menschenleer und hat neun Körbe mit je drei alternativen Tee-Offs pro Bahn. Mit dabei ist Martin, ehemaliger Australian Champion. Echt krass, wie die beiden Putten können. Später kommen noch Adam und Pete hinzu, wir zocken insgesamt zwei Runden, eine mit 27 Bahnen, eine mit neun. Gegen Ende der ersten Runde setzt richtig starker, böiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen ein, das macht es nicht einfacher, aber dafür sehr spannend.

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Suffolk Park, Nimbin, sintflutartiger Regen, Shoal Bay, Sydney

Als es abends in Suffolk Park zu regnen beginnt, denke ich mir noch nichts besonderes. Eine halbe Stunde später schüttet es so richtig. Am nächsten Morgen hat der Regen immer noch nicht aufgehört, ich schenke mir den Strand und fahre stattdessen nach Nimbin, ein Hippiestädtchen ca 70 km im Landesinneren. Es regnet immer stärker, arrrh! Nimbin und die Umgebung sind bestimmt schön, man kann es bloss vor lauter Wasser nicht sehen. Ich kann mich noch zu gut an die Flut in Queensland erinnern und fahre wieder an die Küste.
Am nächsten Tag fahre ich früh los in Richtung Süden, die Strassen sind teilweise schon wieder überflutet, ich beschliesse so weit zu fahren, bis es aufhört zu regnen. Laut Google Maps halte ich 631 km später in Shoal Bay, der Campingplatz ist leider nicht so schick wie im Lonely Planet beschrieben und auch komplett ausgebucht. Ich finde dafür 500 m weiter unter ein paar Bäumen ein ruhiges und kostenloses Plätzchen direkt an der Bucht, koche Abendessen und alles ist wieder schick.
Am nächsten Tag fahre ich weiter nach Sydney. Die Stadt ist wirklich unglaublich gross und tatsächlich auch eine richtige Grossstadt, ganz anders als Brisbane, wo irgendwie trotz Grösse die Stadt ein bisschen fehlt.
Das Stadtzentrum ist relativ aufgeräumt und voller Menschen, trotzdem angenehm und ich laufe einmal quer durch, von der Railway Station bis zum Opera House am Pier. Ich komme in Glebe Point nah an Newtown in einem Hostel unter, die Bezirke ähneln irgendwie Kreuzberg und F´Hain, eher alternativ, noch nicht zu sehr gentrifiziert, es ist cool.

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Bye-bye Queensland — Hello New South Wales

Ich mache mich auf den Weg weiter in Richtung Süden und halte kurz in Logan, dort ist der Logan Gardens Kurs. Ein aufgeräumter Park, die Regeln werden einem als erstes per Schild vorgeführt. Allerdings sind die Körbe gar überhaupt nicht regelkonform, ziemlich klein und Scheiben wollen sie erst recht nicht fangen. Die Ketten sind so was von gespannt, es sind eigentlich eher Deflektorschilde, man muss die Scheiben aus gaaanz kurzer Entfernung seeehr vorsichtig hineinlegen. Die meisten Bahnen sind eher kurz, sobald sie etwas länger sind, auch gleich Par Vier oder Fünf, hmmm… Albatross- und Eaglewerfen leichtgemacht. Diesen Park kann ich nicht wirklich empfehlen, dann lieber einen Object Course, coz these baskets suck! Aber hey, nach 30 Minuten bin ich damit durch und auch gleich weg.

Ungefähr 80 Km südlich von Brisbane liegt Surfers Paradise, dass war es bestimmt auch mal, jetzt ist es eher so ne Art Surfers Ballermann. Bataillone von willigen Wellenreiteradepten in einheitlichem Beachdress werden am Strand schon fast militärisch auf ihr bevorstehendes Abenteuer in der Brandung gedrillt. Direkt hinter der Beachfront ist alles mit grossen Hotels zugepflastert, bloss schnell weg hier.

Ich überquere die Bundesstaatsgrenze und komme wenig später in Byron Bay an. Hier wurden einfach mal keine grossen Hotelkomplexe zugelassen und dementsprechend angenehmer ist auch der Ort, mir ist es trotzdem zu überlaufen. Anscheinend haben fast alle Anwohner ihre Anwesen zu Motels, Pensionen oder Backpackers umfunktioniert, die von tausenden Backpackern heimgesucht werden, alles scheint ausgebucht zu sein. Der Ort ist so populär, dass Campsites hier mehr kosten als Zimmer anderswo.
Nur ein paar Kilometer weiter südlich ist der ganze Stress vorbei, das Camping billig und die Strände mindestens genauso gross, schön und fast menschenleer und auch wieder frei von Verbotsschildern. Der Strand zeigt sich von seiner abstrakt schönsten Seite.

Die sich angeblich überall versteckenden Koalas sind in Natura zwar nicht zu finden, dafür aber auf verloren gegangenen Quartettkarten auf dem Weg zum Strand. Eine Lagune am Strand selbst ist von Teebäumen umgeben, die Blätter landen irgendwann im Wasser, die Sonne heizt das Ganze auf und man schwimmt in lauwarmem, duftendem Teewasser, es ist sehr schick.

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Frisbee: Tron, John Bray Park und Yeronga Park

Samstag abend war ich in TRON: Legacy, hmm ja, der Film tritt tatsächlich ein schweres Erbe an. Die Story ist so simpel, dass sie schon fast schwer zu erklären ist: Kevin Flynns Sohn gerät mehr oder minder zufällig auch ins Grid und sucht seinen Vater usw inkl Hollywood-Happy-End.
Dafür ist die Filmmusik von Daft Punk, es gibt wilde Motorradrennen galore und Gladiatorenkämpfe mit digitalen Frisbees, wer kann da schon gross meckern. Der Film ist auf einer ästhetischen Ebene echt gut gelungen, also thumbs down and thumbs up, es war jedenfalls mein erster Grossleinwand-3D-Film, abgesehen von Kindheits-Erlebnissen auf Volksfesten.
Sonntag habe ich zwei Kurse gespielt, morgens den mittlerweile fast wieder trockenen John Bray Park mit jetzt wieder 18 Körben, da sich auch die Front Nine wieder aus den Fluten erhoben haben und nachmittags das Weekly-Tournament bzw Meeting im Yeronga Park, auch mit 18 Bahnen, also zwei Mal neun, mit jeweils alternativem Tee-Off. Ich spiele beide Kurse vier unter Par und fühle mich wie der König, tralala!

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Happy New Year!

Happy New Year everybody!
Auf dass es ein fantastisches Jahr werde!
Ich habe hier ein paar Stunden früher das Neue Jahr begonnen. Sharon, Marco, Jeroen, Jay, Clive und ich waren in Brisbanes Southbank am Fluss um das schicke Feuerwerk anzusehen und unter den strengen, vermeintlich alles überwachenden Blicken der Ordnungshüter klammheimlich illegal Sekt zu schlürfen, what an adventure 🙂
Hier noch die unglaublich aufregenden obligatorischen Feuerwerks-Handy-Knipse-Bilder, ich hatte meine Kamera lieber mal im Hostel gelassen.

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New Year’s Eve

Ich fahre morgens mit Clive aus England durch Brisbane und wir wandern einen Contour Path um Mount Gravatt entlang. Später zocke ich noch eine Runde mit Abraham, danach fahre ich zum Mount Coot-tha und sehe mir die Stadt von oben an. Heute ist Sylvester, ich werde mit ein paar Leuten aus dem Backpackers feiern und das Feuerwerk anschauen, lasst es euch gut gehen, rockt die Parties, 2011 wird fantastisch.

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Brisbane, Yeronga Park

Ich habe Tim Marchbank über die Disc Golf Australia Website gefunden und kurz angemailt wie es denn aussieht, er meldet sich und schickt auch gleich seine Telefonnumer mit und holt mich am nächsten Tag im Hostel ab. Wir fahren nach Yeronga bzw Fehlberg Park. Tim ist Pro, hat die Australian Open 2009 gewonnen und puttet fantastisch, sein Kursrekord liegt bei 12 unter Par, krass. Wir spielen eine sehr angenehme Runde, zur zweiten Runde kommt noch Abraham aus Neuseeland dazu, klasse, es macht richtig Spass, Frisbee, Sonne und zwei unter Par, oh yeah.

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Stuck in Floodland

Südlich von Townsville waren gleich mehrere Strassen gesperrt, nach ein paar Umwegen komme ich doch noch zu einer Auffahrt auf den Bruce Highway. Ich fahre mehrfach durchs Wasser und komme ein paar Hundert Kilometer südlich für die Nacht auf dem Campingplatz von Clairview unter.
Es regnet tatsächlich für gute vier Stunden nicht, eine echte Abwechslung. Am nächsten Morgen — natürlich regnet es wieder — fahre ich früh weiter Richtung Süden und schaffe es bis zum Einbruch der Nacht und zum Ausbruch des Orkans bis nach Gin Gin. Es regnet so heftig, dass einfach nichts mehr geht, ausser komplett nass zu werden. Früh versuche ich in Richtung Monto zu fahren, dort soll es einen fantastischen Disc Golf Kurs geben. Ich schaffe es bis Mount Perry, kurz danach ist die Strasse komplett überspült.
Ich höre nebenbei Radio, die Meldungen der Überflutung sind auf jedem Kanal, die Liste der Strassensperrungen ist mittlerweile ganz schön lang, einige Ortschaften mussten komplett mit Helikoptern evakuiert werden. Ich fahre zurück über Gin Gin und weiter Richtung Childers. Kurz hinter mir wird die Strasse von Gin Gin nach Bundaberg gesperrt, als ich Childers erreiche die Strasse vor mir. Es regnet weiterhin heftig und ich gehe erstmal in den Pub, das Telefon laden und Kaltschalen schlürfen.
Am nächsten Tag ist die Strasse wieder befahrbar, die Schlaglöcher sind teilweise riesig, dementsprechend langsam rollt der Verkehr, aber immerhin rollt er wieder. Mittlerweile sind so ziemlich alle meine Sachen klamm bis nass, ich will endlich raus dieser beknackten Flutgeschichte.

Hier ein paar Sachen, die ich mir wegen des grossartigen Wetters habe sparen dürfen:

  • Mission Beach
  • Hinchinbrook Island
  • Yolanga Wreck Dive
  • Airlee Beach
  • Whitsunday Islands
  • Monto Disc Golf Course
  • Hervey Bay
  • Fraser Island
  • Noosa


Hmmm…whatever. They call it Sunshine Coast…harhar.

Ich fahre so zügig es eben geht in Richtung Brisbane und komme am frühen Abend in der Stadt an, nicht ohne vorher in Strathpine gehalten zu haben, dort ist im John Bray Park ein 18-Loch Kurs. Der Kurs ist vor ungefähr zehn Jahren aufgebaut worden, die Kursdesigner hatten Körbe vorher wohl nur auf Fotos gesehen und keine wirkliche Ahnung, wie gross bzw klein so ein Korb ist. Das Resultat sind gigantische Körbe mit einem sehr niedrigen Rand, es ist nicht unbedingt einfacher zu treffen, aber jedenfalls sehr lustig. Ich spiele die Back Nine, die Front Nine kann ich einfach nicht finden (und erfahre später, dass sie momentan noch knappe zwei Meter tief unter Wasser sind).
Schnell ab nach Brisbane, ich finde Aussieway Backpackers, ein angenehmer Laden mit Pool, Pooltable, netten Gästen und freue mich auf ein trockenes Bett, tralala!

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Ingham, Floodland, Townsville, X-mas

Morgens hat der Regen ein bisschen nachgelassen bzw zeitweise sogar mal kurz aufgehört. Das Info-Telefon hat nur ungenaue oder nicht wirklich aktuelle Bandansagen zu bieten, also probiere ich es einfach mal um die Mittagszeit. It´s time to ride.
Ein paar Km südlich von Ingham beginnt der Stau, ich kann die gesperrte Stelle von hier aus nicht sehen. Alle scheinen irgendwelche halbgaren Infos zu haben, von „this will be over soon“ über „only 4WDs“ bis „probably not today“ ist alles im Topf. Nach ungefähr eineinhalb Stunden sehe ich Fahrzeuge aus der Gegenrichtung kommen, ein gutes Zeichen.
Tatsächlich noch mal eineinhalb Stunden später kommt Bewegung in die Schlange…keine zehn Minuten später bin ich an der gesperrten Stelle, wo der Creek über den Bruce Highway fliesst, das Wasser ist nicht besonders hoch bzw tief…und fahre durch. Tralala! Mein Weihnachtsgeschenk, keine weitere Nacht in Ingham.
Eine Stunde später erreiche ich Townsville, es regnet weiterhin ohne Ende. Für die Nacht wird ein Zyklon mit einer Niederschlagsmenge von 50 bis 70 cm pro Quadratmeter erwartet. Ich finde das Backpacker Civic House, es ist fast leer und handle den Manager Jason von 50 auf 20$ runter und beziehe das Zimmer.
Die anwesenden Gäste sind nett, vier Australier, eine Schwedin und zwei Deutsche, let´s have a x-mas party.

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Wetterkapriolen

Die einen versinken im Schnee, die anderen im Wasser. Es regnet ohne Unterlass, ich mache mich auf den Weg von Cairns in Richtung Townsville. Ich spare mir den Stop in Mission Beach, es regnet ohne Ende. Unterwegs halte ich in Cardwell und möchte eigentlich nach Hinchinbrook Island übersetzen, Roman hat mir den Tip gegeben. Leider ist wegen superstarker Regenfälle die gesamte Insel gesperrt, voraussichtlich sogar bis Anfang Januar, obwohl es momentan bloss tröpfelt.
Leicht zähneknirrrrschend mache ich mich auf den Weg nach Townsville und muss in Ingham feststellen das der Bruce Highway 15 km südlich von Ingham wegen Überflutung gesperrt ist, es gibt kein Durchkommen und auch keine andere freie Strasse, die einzige Alternative ist in den Bergen auch gesperrt, weswegen wohl? 🙁
Das verschlafene Ingham erinnert irgendwie an die Südstaaten der USA, ist nebenbei übrigens die Stadt mit dem grössten Anteil an italienischen Einwanderern in Queensland, es gibt das Italian Festival und der örtliche Central Place heisst Piazza 🙂
Ich buche mir ein Zimmer im Royal Hotel, ein etwas zu grosser Name für diese…hmmm naja leicht Coen-Brothers-artige Unterkunft und hoffe auf besseres Wetter morgen und keine Überraschungen a la Barton Fink, vielleicht wird die Strassensperrung ja wieder aufgehoben. Es regnet weiter…

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Rum Runner Liveaboard

Dienstag früh früh habe ich halb verschlafen trotzdem das richtige Boot am Hafen von Cairns gefunden — die Rum Runner unter Captain Jase Sparrow. Ich hatte relativ günstig zwei Tage Liveaboard gebucht, an Bord wurden schnell die Formalitäten erledigt, dann die Kojen vergeben und los gings. Das Boot war nicht ausgebucht, anstatt 16 möglichen Gästen waren wir nur zu siebt, dementsprechend viel Platz war an Bord verfügbar, klasse Sache das!
Das Kennenlernen von Crew und Gästen ging schnell, Captain Jase, Hostee Tania und die Divemaster Hoppi und Tom sind sehr entspannte Leute mit viel Humor. Glücklicherweise gilt das auch für die netten Gäste, ich verstehe mich mit Verena, Katja, Simone, Nina, Audie und Benoit auf Anhieb. Nach knappen vier Stunden Fahrt sind wir am Thetford Reef angekommen. Tauchzeit. Das Riff ist intakt, nicht besonders tief und der Korallengarten beeindruckend, bloss Haie sind keine zu sehen. Hmmm, genau deswegen bin ja eigentlich nach Cairns gekommen, aber hey, ich muss der Sache wohl einfach noch etwas Zeit geben. Wir machen noch zwei Tauchgänge, wobei ich den Dritten auslasse und lieber im Riff Schnorcheln gehe. Wow. Giant Clams, Rifffische aller Art und Grössen, klasse. Den Nachtauchgang müssen wir uns dann leider doch sparen, der Gewittersturm ist einfach ganz schön heftig, das macht weder Sinn noch Spass unter solchen Konditionen zu tauchen. Das Boot schaukelt schön und wir geniessen dafür Getränke und Gespräche.
Am nächsten morgen um sieben Uhr wird wieder getaucht…und meine Geduld wird belohnt. Riffhaie. Ich war mir ja vorher nicht sicher wer mehr Respekt voreinander hat — die Haie oder ich. Letztendlich sind es die Haie, einfach unglaublich scheue und schöne Tiere, die sobald sie mich bemerken, vorsichtigen Abstand halten und weiter ihres Weges schwimmen. Ausserdem sehe ich Blaupunktrochen, Schildkröten, Partner Gobys, Trevallees, Einhornfische, Clownfische, Doktorfische, Papageifische und die üblichen Verdächtigen des Riffs, Triggerfische und Konsorten, ein sehr schicker Tauchgang.
Danach gibts Pfannkuchen zum Frühstück, einen dicken Regenschauer und danach den nächsten und auch leider schon letzten Tauchgang. Schön zufrieden treten wir die ziemlich schaukelige Heimfahrt an und kommen ein paar Stunden später wohlbehalten und leicht sonnengegerbt wieder im Hafen von Cairns an, tralala!
Unterwasserbilder habe ich diesmal leider keine am Start, hoffe aber auf die Bilder von Verena und Katja, pls send them 🙂

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Würgefeigenbaum, Millamilla Falls, Zillie Falls und Ellinjaa Falls

Nur 3 km ausserhalb von Yungaburra ist mitten im Wald ein riesiger Würgefeigenbaum, was für ein schönes Wort. Das Metagewächs ist einfach gigantisch, uralt und schwer beeindruckend.

Danach bin ich nach Millamilla Falls gefahren, ihr kennt die tatsächlich sehr schönen und stark besucherfrequentierten Wasserfälle wahrscheinlich aus diversen Werbungen für Haarpflegeprodukte aller Art. Ein starker Regenschauer hilft glücklicherweise die Besucherzahl ganz schnell superdrastisch zu reduzieren. Als ich unter einem Baum Schutz suche, nutzt ein seltsames wurmähnliches Tier blitzartig die Gelegenheit mich in den Fuss zu beissen und versucht sofort unter meine Haut zu kriechen, ich kann das Mistvieh gerade noch herausziehen, ARRRRH!
Der Schauer ist schnell wieder vorbei und es ist einfach ein klasse Wasserfall, man kann auch unten drunter durchschwimmen. Dahinter ist die Optik grossartig, ich hätte es aber leider bloss unter Verlust der Kamera fotografieren können, bin seit Curacao aber ein gebranntes Kind und hab mir das mal gespart. Das Wasser fällt (natürlich) von oben herunter und wird aber auch von unten wieder zurückgeweht, es ist sehr schick.
Nur ein paar Kilometer weiter sind die wesentlich höheren aber nicht ganz so bekannten und dafür komplett unbesuchten Zillie Falls, laut Schild noch mal 2,4 Kilometer weiter die auch gar nicht hässlichen Ellinjaa Falls, auch hier ist niemand — ich finde es prima.

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Mossman, Cape Tribulation, Yungaburra

Mossman liegt ca 15 km nördlich von Port Douglas, was ca 60 km nördlich von Cairns am Ufer eingeschlafen ist.
Alles ist irgendwie very British und immer leicht kolonial bzw ganz schön hintendran, in so ziemlich jeder Beziehung. Dafür ist die Natur einfach grossartig.
Mossman Gorge ist eine schicke Schlucht im Regenwald, der Mossman River fliesst mit relativ starker Strömung durch haufenweise abgeschliffene Felsen. Das Schwimmen darin ist super erfrischend, ein echt wohltuender Kontrast zu der krassen Hitze und der unglaublichen Luftfeuchtigkeit.

Ich übernachte in Wonga Beach, es regnet die ganze Nacht durch, hmmm ist es Regen oder die Sintflut? Whatever.

Am nächsten Morgen geht es ab über die Fähre in den Daintree National Park in Richtung Cape Tribulation.
Der Ort ist überhaupt gar nicht so trübsalhaft wie sein Name, Captain Cook muss echt angefressen gewesen sein, als er sein Schiff hier auf ein Riff gesetzt hat. Sogar so sehr, dass er trotz leckem Rumpf hier nicht landen wollte oder konnte, sondern sich und seine Crew noch 100 km weiter nördlich in dem natürlich nach ihm benannten Cooktown hat stranden lassen um den Kahn zu reparieren.

Die Gegend ist super, der Regenwald reicht bis an den Strand, teilweise sogar ins Meer hinein. So schön die leeren Strände auch sind, man kann von November bis Mai nicht ins Wasser, alles ist voller giftiger Quallen, arrrh! Dafür kann man in den klaren Flüssen baden, bloss nicht zu nah an der Mündung, da ist alles voller Salzwasserkrokodile die echt keinen Spass, sich dafür aber super aufs Abtrennen von Gliedmassen verstehen.

Die Temperaturen liegen auch nachts bei knapp über 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit weiter bei 100%. Alles ist nass, es regnet täglich mehrfach, Duschen oder Baden hilft nur kurzzeitig, danach ist alles wieder wie vorher – einfach klebrig. Der Regenwald ist saftigst grün, stachlig und ziemlich giftig. Ich sehe Schlangen und Spinnen, Krokodile, zwei Känguruhs, Schmetterlinge, verschiedenste Vögel und massiv viele Insekten, die meisten wollen mich stechen. Erfolgreich sind sie dabei auch noch.

7 Km nördlich von Cape Trib ist die Strasse nur noch von 4WDs befahrbar, ich wate durch den Emergen Creek und laufe vielleicht 3, 4 km und bin fertig. Ich trampe weiter bis Wujal Wujal, eine Aboriginal Community und bleibe dort erst mal für drei Stunden stecken. It´s hot and ultra humid, jeder Kilometer in Richtung Norden macht alles noch anstrengender. Zum Glück nimmt mich eine dänische Familie wieder mit zurück nach Cape Trib.

Überhaupt ist die gesamte Gegend immer noch ein schwarzes Funkloch – keine Mobiltelefone, kein TV oder UKW.
Ich hatte schon fast vergessen wie sowas ist.

Als am dritten Tag fast nur noch Deutsche in der Gegend sind, darunter eine unglaubliche Familie aus Baden-Württemberg, ist die Zeit zum Aufbruch urplötzlich gekommen.

Ich fahre über die Development Road durch die Tablelands durch Mount Molloy über Mareeba bis nach Davies Creek Falls und kühle mich in aufgestauten Pools etwas ab. Dort lerne ich Willy kennen, der mir die alten Werkstätten seiner Vorfahren zeigt, wo sie Steinäxte und Messer herstellten.

Ich fahre zurück nach Mareeba und über Atherton nach Yungaburra und komme im Garten der wunderbaren Backpackers Lodge „On the Wallaby“ unter, ein echt angenehmer Laden, die Leute sind superfreundlich und kochen gutes Essen, eigentlich mein erstes wirklich gesundes Essen seit Japan. Yungaburra ist aufgeräumt und verschlafen, abends stolpere ich durch Zufall ins Gemeindezentrum, dort ist gerade Tanzabend, David Lynch hätte seine Freude daran gehabt, was für eine Freakshow.

Tanzabend im Gemeindezentrum

Ich gehe am nächsten Tag auf Platypus-Spotting-Tour und nach einiger Mühe bekomme ich das seltene Schnabeltier unter ungünstigen Lichtverhältnissen tatsächlich vor die Kamera. Der Crater Lake Ntl Park ist auch schick, der See erfrischend kühl, ich mache danach noch eine schicke Kanutour durch den neben Yungaburra liegenden Lake Tinaroo.

Es regnet weiterhin jeden Tag mehrfach kurzzeitig und superheftig…it´s the Rainforest, mate.

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Cairns

Am Dienstag bin ich absolut schlaflos morgens in Cairns gelandet, die Zeitverschiebung war diesmal minimal, das Durchmachen hatte aber wieder schick für temporäre Verwirrung gesorgt. Dem Zoll hatten es vor allem meine Disc Golfscheiben angetan, sie erschienen viel interessanter als alle Kabel, Ladegeräte, Kameras, Telefone, Batterien und Computer zusammen. In Cairns habe ich dann erstmal in irgendeinem Hostel eingecheckt, nicht unbedingt das Beste, wie sich auch schnell herausstellte. Ich bin asap ins Castaway´s umgezogen, eine wesentlich bessere Wahl, same price aber dafür mit Air Condition, Deckenventilator, eigenem kleinen Kühlschrank und WiFi.
Es ist richtg heiss, auch nachts fällt die Temperatur kaum unter 30 Grad, das Ganze bei verschwitzten 100% Luftfeuchtigkeit, oh yeah. Ich muss mich erst mal ein bisschen von Tokio und meinem tagelangen Schlafentzug erholen und sehe mir die „Stadt“ an.
Krass, wie teuer hier alles ist, selbst ein echt jämmerliches Toastbrot im Supermarkt kostet so um die 4$, also etwas mehr als 3€, hollabolla. Zum Glück ist der lokale Obst- und Gemüsemarkt von Mittwoch bis Sonntag klasse und bietet frische Produkte aus der Region an, bis auf Avocados auch zu ganz korrekten Preisen, ich decke mich sofort mit Mangos und Kiwis ein.
Noch krasser, wie ätzend wirklich junge internationale Touristen sein können, vielleicht ist es aber auch nur der Kontrast zu Japan? Maybe i´m just old now?
I don´t think so, oder vielleicht doch? Es sind einfach…hmmm…schwer erträgliche, komplett besoffene in die Gegend kotzende Prolls mit eisenharten Ansichten, als ob es nie Diskurse zu Themen wie Rassismus, Gender und Umweltschutz o.ä. gegeben hätte, ich kann nur hoffen, dass die nicht auch noch Tauchen gehen, sonst heisst es wohl sehr bald „Goodybe Coral Reef“, siehe Sharm el Sheikh.
Zum Glück sind die Locals ganz anders – sehr freundlich, eher schon freundschaftlich, gar nicht maulfaul, sie haben Humor, lachen gerne und sind komplett entspannt…i like it.
Alle Mietwagen scheinen wegen Weihnachten ausgebucht zu sein, ich verbringe einige Tage mit der Suche nach einem akzeptablen fahrbaren Untersatz zu annehmbaren Konditionen, bis ich endlich auf Andy treffe („No worries mate, i´ll find something for you“), einen natürlich superentspannten und freundlichen Einheimischen, der mir jetzt einen Campervan samt AirCon, Gasofen und Kühlbox besorgt. Wir unterhalten uns recht lange, ganz nebenbei erwähnt er irgendwann seine ca 7000 Tauchgänge über die letzten drei Jahrzehnte („it´s my back yard, mate!“), zeigt mir fantastische Unterwasserbilder und vermittelt mir Angebote zu wesentlich besseren Konditionen als alles, was hier sonst relativ marktschreierisch als „Best and cheapest diving (austauschbar mit Accomodation, Car, Food, Internet) in Cairns“ angeboten wird.
Falls es euch eines Tages nach Cairns verschlagen sollte, geht gleich zu ihm, Thumbs up for Andy!

Auch lustig, was so eine Handyknipse alles kann, wenn man nur genug damit rumfuchtelt.

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Yoyogi Park und Harajuku

Am Sonntag waren wir noch mal in Harajuku unterwegs und sind auf einem Flohmarkt gelandet. Das wäre bei uns wohl komplett normal und nicht erwähneswert, anders als in Japan. Das Prinzip „gebraucht kaufen“ ist in Japan eigentlich eher unbekannt. Auf dem Flohmarkt gab es auch noch japanische Bratwürste, auf Chopsticks aufgespiesst, Steckerlwurst sozusagen.
Gleich nebenan war noch eine Demo, wofür oder wogegen liess sich einfach und auch schwierig nicht herausfinden, aber es wurden inbrünstigst laute Slogans skandiert. Eine Demo in Japan ist ansonsten wie bei uns, ca 50 Demonstranten und das fünf- bis zehnfache an Cops.
Danach sind wir rüber in den Yoyogi Park. Dort lebt Elvis einfach weiter, er hat sich vervielfacht und ist very japanese und very assshaking. In Harajuku war es noch voller als sonst, es ist Wochenende und die Strasse lässt sich nur noch erahnen.
Irgendwann war dann auch gut, wir sind zurück ins Hotel, haben noch ein bis fünf Getränke konsumiert, am nächsten morgen musste Philipp auch schon gleich früh los. Für ihn war die Woche auch ein richtiger Höllentrip, definitiv kein Urlaub oder Erholung, aber hey, genau seinem Status als Teufelskerl und Rock´n´Roll Dude entsprechend!
Ich hatte noch ein paar Stunden mehr Zeit, war noch mal kurz zum Essen in Ueno und dann auch ab zum Flughafen Narita. Dort habe ich erste Erfahrungen mit dem Prinzip „Jetsaver light“ gemacht, was so viel bedeutet, wie „No sir, sorry, you can´t check in any luggage. If you want to check in your bag you have to pay an extra 160 yen, unless it weighs no more than 10 kg.“
Arrrh! Nach einigen Diskussionen habe ich dann ein wenig umgepackt, den Rucksack ziemlich zusammengepresst und habe alles als Handgepäck mit an Bord genommen und dabei sehr viele Klamotten angezogen und diverseste Sachen in meinen Hosen-, Jacken- und Pullovertaschen getragen. Was auch echt prima war, die knausrige Airline wollte weder Essen noch Decken rausrücken. Aber in meinem „Handgepäck“ war ja auch mein Schlafsack 🙂
Abschliessend kann ich nur sagen, Japan bzw Tokio ist der Kracher. Es ist so anders, als wir es gewohnt sind, ich kam mir vor wie ein Barbar, der plötzlich in die Zivilisation katapultiert wurde (Jetzt in Australien bin ich immer noch Barbar, aber die Zivilisation ist wieder vorbei). Die Menschen in Japan sind unglaublich höflich und ultradiszipliniert, sie bemühen sich ständig, effizient zu sein, Perfektion egal welcher Art ist das Ziel.
Die Umgangsformen sind einfach anders, ein Händedruck zB wird nur unter Familienmitgliedern oder absolut vertrauten Personen gegeben, sonst verbeugt man sich. Es gibt so einfache alltägliche Beispiele wie Rolltreppen. Da funktioniert es einfach, man steht links und rechts kann man vorbeigehen, es ist ja eigentlich auch echt sehr simpel. Bei uns zuhause klappt so was ja trotzdem nicht. Die Strassen sind sehr sehr sauber, trotzdem gibt es keine Mülleimer. Man isst auch nicht auf der Strasse bzw im Gehen, das wäre respektlos gegenüber dem Essen. Da man es ja selbst isst also auch gegenüber sich selbst, so einfach. Die Menschen in Tokio wohnen auf engstem Raum und verhalten sich dementsprechend organisiert, sonst würde das alles wahrscheinlich auch einfach nicht funktionieren bzw sehr schnell zusammenbrechen.
Die ganze Disziplin braucht aber auch Ventile, es gibt Anime, Manga(pornläden für jede Orientierung), crazy Automaten mit gebrauchten Schlüppern, Karaoke, CosPlay, Pachinkoläden und Bars, alles kostet natürlich. Die einzelnen Beträge sind meistens gar nicht sooo hoch, aber es summiert sich sehr schnell und abends frage ich mich, warum das Portemonnaie schon wieder leer ist, aber hey!
Tokio macht wirklich Spass und das Essen ist einfach unglaublich. Wir waren abends mal auf Empfehlung von Koichi in einem japanischen Steakhaus, dort gab es zwar kein Koberind, aber genauso gehätschelte Kühe aus der Nachbarregion, wesentlich billiger, die Portionen erheblich grösser und fantastisch schmeckend. Wir waren wohl die ersten Ausländer, die jemals diesen Laden betreten haben. Niemand sprach Englisch, ausser einer superhübschen und freundlichen japanischstämmigen Gaststudentin, die dann für uns übersetzte. Zum Abschied schenkte uns die Besitzerin noch eine Flasche teuren Wein, unglaublich.
Sehr lustig und voller Wirrungen war auch der Weg dahin, auf japanischen Karten ist das Prinzip Norden nicht bekannt. Je nach Standort ist ein Pfeil in die Richtung in die man gerade sieht eingezeichnet und so ist die Karte dann ausgerichtet, echt abgefahren, aber es funktioniert (wenn man es denn erst mal weiss). Ausserdem haben nur Hauptstrassen einen Namen, alle kleineren Strassen und Gassen nicht, das macht es nicht unbedingt einfacher. Wie die Post ihr Ziel erreicht, ist mir ein Rätsel geblieben, aber sie bekommen es ja hin.
Insgesamt war es auch relativ anstrengend, ich habe nur zwei Mal acht Stunden geschlafen, sonst so zwischen zwei und meistens fünf bis sechs Stunden. Den Einheimischen scheint es nicht anders zu gehen, in der U-Bahn dösen oder schlafen fast alle.
Whatever, ich möchte gerne wieder nach Tokio. Arigato gozaimasu!

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Fuji TV update

Leider habe ich den Link zu YouTube nie bekommen, aber Philipp hatte die Show vom Fernseher abgefilmt. Die Qualität der Aufnahme ist vermutlich wie die der Sendung selbst, oder doch immer noch besser?
Jedenfalls versuchen wir uns kalligraphisch zu betätigen, lähmen dabei unsere Beine bis zur absoluten Taubheit und machen uns richtig schön zum Affen. Pls see yourself.

Fuji TV

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Gundam RX-78-2 Roboter in Shizuoka

Phillip und ich sind mit dem Shinkansen Express nach Shizuoka gefahren, dort ist die Fabrik von Bandai, dem Hersteller des legendären Spielzeugroboters. Philipp ist ein bisschen erkältet und schützt seine Umwelt vorbildlichst mit einem Mundschutz, wie ihn auch viele Japaner tragen.
Die TV-Serie „Mobile Suit Gundam“ lief vor ca 30 Jahren, ein echter Serienklassiker für Kinder und grosse Kinder. Bandai haben eine 18 Meter grosse Variante des ansonsten echt kleinen Hauptdarstellers Gundam RX-78-2 gebaut, die zuerst für ca ein Jahr in Tokio stand und dann nach Shizuoka zum Firmensitz umgezogen wurde. Im Januar nächsten Jahres soll Gundam ganz abgebaut werden, es ist also allerhöchste Zeit.
Nach einer guten Stunde Zugfahrt kommen wir in Higashi-Shizuoka an und sehen ihn schon vom Bahnhof aus. (Wenn die Karte wirklich aktuell wäre, könnte man Gundam jetzt sehen…arrrh!)
Es herrscht Volksfeststimmung, ganze Familien sind angereist und irgendwie habe ich den Eindruck, die Väter sind begeisterter als ihre Kinder. Jeder Schritt in seine Richtung macht ihn nur noch gigantischer, es ist fantastisch. Der Gute kann auch seinen Kopf bewegen und dabei gar furchterregenden weissen Rauch aus diversen Öffnungen aufsteigen lassen. Der ansonsten majestätische Mount Fuji am Horizont kann da ausnahmsweise echt nicht mithalten. Nicht nur das Bauen von Robotern, sondern auch das Merchandising beherrscht die Firma perfekt. Obwohl ich mir festestens vorgenommen habe, auf keinen Fall etwas zu kaufen, komme ich mit einem T-Shirt, ein paar Postkarten und anderem Krimskrams wieder aus dem Laden.
Gundam rules.

Pls click here and turn your monitor 90 degrees clockwise.

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Envy live @ Liquid Room

Freitag waren wir erst in Harajuku, dort ist es einfach unglaublich voll mit Menschen. So voll, dass man die Strasse nicht mehr sieht, es ist wirklich krass. Abends spielen Envy, eine von Philipps japanischen Lieblingsbands. Die Combo rockt tatsächlich über zwei Stunden, es ist eine abgefahrene Mischung aus schönem Gitarrenpop und Hardcore-Doom-Metal. Was für ein Brett! Ich kannte die Band vorher nicht wirklich und bin nach dem Konzert begeisterter Fan, tralala! Leider konnte ich hier nur mit dem Handy knipsen, aber hey!

Danach haben wir noch Philipps neuen Oldschool-Roboter Omnibot bei Koichi abgeholt, ein grosser Spass. Philipp ist selig und bringt den Roboter nach Anlaufschwierigkeiten mit der Batterie und der japanischen Bedienungsanleitung und Koichis Hilfe tatsächlich zum Funktionieren, oh yeah.

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Fischmarkt, Fuji TV und Crazy Potato

Donnerstag sind wir ultrafrüh aufgestanden und haben den ersten Zug um 0500 Uhr zum Fischmarkt genommen. Der Fischmarkt ist normalerweise für Besucher zugänglich, dummerweise aber vom 01.12. bis Ende Januar geschlossen. Hmmm…da es noch dunkel ist…sind wir einfach rein und werden nach einer Viertelstunde freundlich aufgefordert zu gehen. Das tun wir auch…und zwar in ein Sushi-Restaurant direkt am Markt. Frischer geht´s einfach nicht, das Sushi schmeckt unglaublich gut, auch um 0600 Uhr früh 🙂

Um 1000 Uhr holt uns Fuji TV ab, sie verkaufen uns die Idee der Sendung als eine Art Kalligraphiekurs. Die Meisterin lässt uns ein paar Versuche mit dem Kalligraphiepinsel machen, es ist wirklich wesentlich schwieriger als es aussieht. Kalligraphie in Perfektion erfordert jahrelanges Training und genaue Kenntnis des Kanji-Alphabets, das Ganze wird im Knien gezeichnet. Nach einer knappen Stunde sind unsere Beine komplett taub und fühlen sich absolut abgestorben an. Beim Aufstehen können wir uns kaum auf den Beinen halten, ich falle sogar hin. Jetzt wird auch klar, worum es in der Sendung eigentlich geht, es ist ein Produkttest für einen faltbaren dreieckigen Sitz auf dem man schmerzfrei stundenlang sitzen kann. Die Meisterin zeichnet unsere Namen als kleines Dankeschön in Kanji, Martin heisst übersetzt „Demon Killer“ – ich bin begeistert!

Danach waren wir noch im Crazy Potato in Akihabara, einem dreistöckigen Oldschool-Spieleladen. Es gibt hier Uralt-Konsolen und die dazugehörigen Spiele zu kaufen, das meiste ist noch original verpackt, im obersten Stock stehen spielbare Vintage-Automaten, es ist grossartig. Leider ist dort – wie in fast allen anderen Geschäften auch – fotografieren strrrrengtens verboten, bis auf den Thron, der aus alten Konsolenspielen gebaut ist. Die Oldschool-Spiele sind zwar langsamer und verständlicher als die Neuen in den Pachinko-Läden, trotzdem heisst es nach ein paar Minuten meistens Game Over. Die absolut irren Pachinko-Läden sind vermutlich die lautesten Orte auf diesem Planeten, danach kommt einem der Verkehrslärm tatsächlich himmlisch ruhig vor.

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Erdbeben und Omnibot, Disc Golf in Tachikawa City

Am Dienstag gab es ein gar nicht sooo kleines Erdeben. Krass, wenn plötzlich der ganze Raum wackelt, man sieht aus dem Fenster und die umliegenden Gebäude bewegen sich, hey so was machen Immobilien eigentlich nicht. Abends hat Koichi für Philipp den Omnibot ersteigert und kurz darauf wurden wir darauf angesprochen, ob wir nicht in einer japanischen TV-Show mitmachen wollen. Klar wollen wir.
Mittwoch sind wir mit dem Zug nach Tachikawa gefahren, eine Vorstadt von Tokio in der es einen grossen Park samt Disc Golf Kurs gibt. Dieser hat 18 Bahnen, die Front 9 sind kurz, die Körbe dafür aber schwierig positioniert, die Back 9 sind auch tatsächlich länger und es macht richtig Spass, dort zu spielen. Wir rocken den Kurs und spielen unter Par, oh yeah. Der Park ist herbstlich eingefärbt und es ist einfach ein sehr schöner und sonniger Tag.

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